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„Food Fight“ – ein Musikvideo der Klasse 9e an der Schule am Schloss
Erstellt
Thema Schulsozialarbeit
von Barbara Brecht-Hadraschek
Ein Projekt, bei dem die Schüler*innen rappen, tanzen, Theater spielen, ein Video machen – und auch noch kochen können? An der Schule am Schloss war das in der Klasse 9e der große Wunsch, der schließlich in einem gemeinsamen Musical-Musikvideo erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Zusammen mit ihrer Musiklehrerin Antje Hildebrand und Paul Denkhaus, Schulsozialarbeiter der tandem BTL, haben sich die Schüler*innen der 9e dieser besonders vielseitigen Herausforderung gestellt. Dabei war Paul Denkhaus der perfekte Mann für das Musical-Musikvideo-Projekt, denn der Sozialpädagoge ist auch gelernter Koch, außerhalb der Schule sehr kreativ unterwegs und rappt schon mal auf YouTube leckere Kochrezepte. Er nahm die vielen Ideen der Klasse auf und entwickelte daraus ein Konzept und eine Story für das Drehbuch.
Die Story: „Battle Rap meets Kitchen“
Unter den Schüler*innen der Schule am Schloss ist ein Streit um die richtige Ernährung entfacht: Drei Ernährungsstile batteln miteinander, begleitet von zwei live-berichtenden YouTuberinnen. Team Ungesund ist fest davon überzeugt, dass Essen mit viel Fett und Zucker einfach am besten schmeckt. Team Protein schwört auf Fleischkonsum, denn „von Salat schrumpft der Bizeps“. Das dritte Team kämpft für vegetarische und vollwertige Ernährung, unter 10x Obst und Gemüse am Tag geht gar nichts. Der Streit droht zu eskalieren, wird aber von einer Schülerin mit einem flammenden Plädoyer für Toleranz geschlichtet. Am Ende sitzen die drei Teams zusammen an einer Tafel und lassen sich von allen Speisen etwas schmecken. Die YouTuberinnen sind wieder live dabei.
Die Umsetzung
Konzept und Story fanden in der Klasse großen Zuspruch – und es galt Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu verteilen. „Das Erkennen der eigenen Fähigkeiten und Stärken war das eine. Schnell ordneten sich alle Schüler*innen notwendigen Arbeitsteams zu. Aufgaben wurden gesammelt, Maßnahmenpläne erstellt. Selbst Requisiten wurden gleich zu Beginn der Projektarbeit notiert. Parallel dazu mussten aber auch Songtexte geschrieben und einstudiert, Beats herausgesucht und Choreografien entwickelt werden,“ beschreibt Antje Hildebrand den turbulenten Projektstart.
Gemeinsam Krisen & Hindernisse überwinden
Dem ambitionierten Projekt drohte zwischenzeitlich immer mal wieder die Luft auszugehen. Die wenigsten wollten auch vor der Kamera stehen oder mit Leuten arbeiten, die nicht unbedingt die besten Freunde sind. Texte lernen, singen – und das auch noch vor laufendem Mikrofon, Choreografien entwickeln und performen -- zwischenzeitlich machte sich bei den Schüler*innen auch Unlust breit. Viele Köche verderben wohl nicht nur den Brei, sondern manchmal auch die Kreativität. Nach vielen angeleiteten, später auch selbstständigen Probenphasen mit Zwischenpräsentationen war es endlich so weit: Die ersten drei Audiotracks konnten aufgenommen und abgemischt werden. Weitere Hürden wie das Texte schreiben und die Videos zügig abdrehen nahmen die Schüler*innen dann Schritt für Schritt, intensiv begleitet und gecoacht von den beiden Pädagog*innen. Denn Aufgeben war keine Option mehr. Auch beim schließlich einberufenen Krisen-Klassenrat waren sich alle einig: Wir bringen das Projekt zu Ende. Schließlich haben wir schon so viel investiert.
„Wie im Video selbst gab es dann doch ein Happy-End“, freut sich Antje Hildebrand. Kurz vor den Sommerferien konnte die Klasse das Video den Eltern, der Schulleitung, den eingeladenen Lehrkräften und Gästen stolz präsentieren.
„Wenn man bei dem Inhalt des Videos ein bisschen tiefer geht, dann geht es nicht mehr nur um die richtige Ernährung, sondern vor allem um eins, und zwar Toleranz.
Eine der Hauptdarstellerin hält zum Ende des Videos eine flammende Rede und appelliert an unsere Toleranz und für ein gutes Miteinander. Diesem ist dann auch nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass mehr solcher Courage in der Schule natürlich traumhaft wäre!“ sagt Paul Denkhaus in seiner Eingangsrede der Videopräsentation.
„Argumente austauschen, bessere Argumente haben und Kompromisse finden, ist ein wichtiger Teil von Demokratie. Ich finde dies ist uns an vielen Punkten in diesem Schuljahr ganz gut gelungen,“ resümiert der Schulsozialarbeiter.
Mehr Infos über über die Schule am Schloss und die Schulsozialarbeit vor Ort.
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